Das Berliner Indikatorenmodell


Das Berliner Indikatorenmodell erhebt, verarbeitet, analysiert und evaluiert von den Schulen erzeugte Daten aus Geschäftsprozessen und Bildungsstatistik, um datenbasierte Informationen in hoch verdichteter Weise den Schulleitungen und Schulaufsichten bereitzustellen sowie Fragen zu Entwicklungen (Trend) und fairen Vergleichen zu generieren. Berlin konzentriert sich dabei auf jeweils sechs schulformspezifische Indikatoren (siehe Rückseite), die für die Schulentwicklung als relevant angesehen werden und in denen die eigenverantwortliche Schule Entscheidungskompetenzen besitzt.


Indikatoren sind messbare Merkmale, die eine Richtung aufweisen und sich auf Lehr- und Lernprozesse, die Schulkultur, die Qualitätsentwicklung sowie auf das Schulmanagement einer Schule beziehen. Dabei gibt es für jede Schulart in Berlin spezifisch ausgewählte Indikatoren. Diese werden den Schulen als aktuelle Werte je Indikator, als Vergleichswert zur Berliner Schultypisierungsstufe und Region sowie als Zeitreihe dargestellt. Zusätzlich wird aus den Zeitreihen der Indikatoren ein Trend für jeden einzelnen Indikator dargestellt, der aussagt ob eine Schule bei einem Indikator eine positive oder eine negative Entwicklung hat.

Neben den Indikatoren werden Schulen im Indikatorenmodell anhand ihrer Kontextmerkmale dargestellt. Dabei haben die Schulen die Möglichkeit die für sie relevanten Kontextmerkmale individuell auszuwählen und anzeigen zu lassen. Es werden schuleigene Werte, Vergleichswerte zur Region und Berliner Schultypisierungsstufe sowie Zeitreihen angezeigt. Die Kontextmerkmale beziehen sich auf Beschreibungen zur Schule (bspw. Unterrichtsversorgung, Programme, Merkmale aus der Schulinspektion), zu Schüler/innen (bspw. LmB/BuT, sonderpädagogische Integration, Förderprognose) und zu Lehrkräften (bspw. Alter, Quereinsteiger, Beschäftigungsumfang). Zusätzlich können Schulen im Indikatorenmodell eigene Datenreihen anlegen.

Schulen können das Berliner Indikatorenmodell auf der einen Seite zur internen Schulentwicklung nutzen, gemeinsam mit ihrer Schulaufsicht Schulverträge schließen oder sich mit anderen Schulen vernetzen. Im Rahmen von fairen Vergleichen und Austausch ähnlich strukturierter Schulen können sich Schulen mit anderen Schulen der selben Berliner Schultypisierungsstufe vernetzen. Ziel ist es das Berliner Indikatorenmodell für alle öffentlichen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Berlin bereitzustellen, damit es zur Entwicklung der Schulen und der Schulqualität beiträgt und diese digital gestützt fördert. Dabei befindet sich das Modell immer in einem Prozess und ist dynamisch angelegt, wodurch Veränderungen bei den Indikatoren, den Kontextmerkmalen oder der weiteren Verwendbarkeit des Modells stetig kooperativ mit Schulleitungen und Schulaufsicht weiterentwickelt werden können.